Keyline Design

Landwirtschaft neu denken – ein Schlüsselerlebnis

Was bedeutet Keyline-Design?

Die Schlüssellinie (Keyline) ist eine Linie, welche die Höhenlinie im Gelände mit einem leichten Gefälle schneidet.  So wird das Regenwasser aufgefangen und langsam im Boden versickert.
→ Mit einer an das Gelände angepassten Linienführung zur Verstärkung der Tiefensickerung kann Dürren und Erosion vorgebeugt werden und somit ein großer Beitrag zum Humusaufbau geleistet werden.
+ Keyline Design ermöglicht eine Optimierung des Wasserhaushalts, effizient zu bewirtschaftende und zu befahrende sowie ästhetisch ansprechende Strukturen.
+ Wendet man das Keyline-Design auf großen Flächen an, so kann man den Landschaftswasserhaushalt signifikant verbessern! Grundwasser wird neu gebildet und Wasser in der Fläche gehalten, denn die Bäume und Sträucher bewirken Taubildung und stellen einen Verdunstungsschutz dar.

Über die ausgeräumte Landschaft fegt der Wind hinweg und wirkt wie ein Föhn, der die Feuchtigkeit mitnimmt. Gehölze auf dem Feld bremsen die Winde, sorgen für eine Verwirbelung und können durch die Verdunstung wieder Kühlung schaffen.

„Die beste Bewässerung wird nicht gebaut, sondern sie wird gepflanzt.“ – Philipp Gerhardt von Baumfeldwirtschaft

In Verbindung mit den Schlüssellinien werden im Idealfall Gehölzstreifen angelegt. Die Gehölzpflanzungen unterstützen den Humusaufbau und somit die Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit. Nur ein humoser Boden ist in der Lage Wasser aufzunehmen und zu speichern.

Wie kam es zu unserem Keyline-Design?

Im Sommer 2020 fanden sich Menschen der Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen (LTGJ) und dem Verein Accademia Dantesca Jahnishausen e.V. zusammen mit dem Ziel, ein Modellprojekt für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ins Leben zu rufen. 2 ha Ackerland der LTGJ waren schon da. Allerdings kam es dort bei Starkregenereignissen regelmäßig zu Bodenerosion bis hin zu Schlammlawinen, welche sich ins angrenzende Wohngebiet ergossen und zuletzt im Juli 2021 sogar einen Feuerwehreinsatz auslösten.

Eine Lösung musste her. Phillip Gerhardt (Dipl. Forstwirt) und Ray Wollenzien von der Firma Baumfeldwirtschaft (www.baumfeldwirtschaft.de) planten ein Keyline-Design und Agroforst-System für den Acker. Zwischen den Gehölzstreifen mit Obstbäumen ist Platz, um das Gemüse mit der Solawi anzubauen.

Von Oktober 2021 bis Januar 2022 folgte dann nach der langen Planungszeit die Umsetzung des Keyline-Design. Nachdem Philipp Gerhardt alles eingemessen hatte, konnten die Versicherungsgräben mit dem Mini-Bagger ausgehoben werden. Nach und nach wurden dann die knapp 100 Obst- und Nussbäume gepflanzt.

Bodenerosion nach Starkregenereignis
Gräben werden ausgebaggert
Unser Acker vor Anlage des Keyline-Design …
…und danach
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