Unser Acker im Juli

Letzte Woche haben wir Grünkohl und Zuckerhut gepflanzt. Der Herbst- und Winterporree ist auch schon gepflanzt. Für mich ist also gedanklich der Herbst schon gekommen und ich ziehe ein erstes Resüme über die Kulturen dieses Jahr. Daran wollte ich euch gern teilhaben lassen.

In 2022 haben wir 1.500 m² urbar gemacht, in 2023 waren es 1.300 m² und für 2024 werden es nur 650 m² sein. Urbar machen bedeutet, dass das Beet das erste Mal gegraben wird. Jedes weitere Mal wird einfacher. Ein großer Erfolg war das Grünkohlpflanzen. Wo wir sonst bis zu 10 Arbeitsstunden für das Graben eines Beetes aufwenden mussten, haben wir für zwei Grünkohlbeete inklusive Pflanzen nur 3 Arbeitsstunden gebraucht! An dieser Stelle haben wir dann aber auch das dritte Mal „gegraben“. Ohne die Quecke lässt sich bequem mit der Doppelgrabegabel ein Beet lockern. Das sind gute Perspektiven ;o)

Der Hauptteil des Gemüses liegt ja auf der Fläche, welche ein knappes Jahr mit Bändchengewebe abgedeckt war. Dem Boden ist deutlich anzumerken, dass er nicht sehr lebendig ist. Und wir haben viele Drahtwürmer im Boden, welche im Frühjahr die Radieschen und  nun die Möhren anknabbern.
Die Möhren sind dieses Jahr nicht so gut aufgelaufen und haben teilweise Fraßstellen von den Drahtwürmern. Da wird es unter Umständen weniger geben.
Auch ein Teil der Lager-Rote-Beete ist nicht aufgelaufen im Freiland. In der Anzucht aber schon, sodass wir erstmal genügend haben.
Dieses Jahr haben wir ja Schlangengurken und die sehen sehr gut aus. Die Tomaten und Paprika haben es dagegen schwerer. Der Schädlings- und Krankheitsdruck dieses Jahr ist deutlich höher. Pilzkrankheiten haben die Tomaten geschwächt und Rüsselkäfer / Blattläuse die Paprika. Die Pflanzen stehen auch das zweite Jahr an selber Stelle. Welch ein Glück, dass wir uns für die Erweiterung der Folientunnelfläche entschieden haben. So haben wir  nächstes Jahr sogar die Kapazitäten um selbst im Folientunnel teilweise Flächen mit Gründüngung ruhen zu lassen.

Der Kohl ist dieses Jahr deutlich besser. Zum einen haben wir konsequent mit Netzen abgedeckt. Zur Zeit sitzen wirklich hunderte von Dickmaulrüsslern auf den Netzen und saugen durch das Netz hindurch an den Blatträndern, welche das Netz berühren. Und zum anderen mit Phytogran gedüngt. Phytogran ist ein im biologischen Anbau zugelassener Dünger aus fermentierten Rückständen der Verarbeitung von Mais, Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben. Gerade auf Flächen, welche noch nicht bodengesund sind werden wir in den Anfangsjahren noch mit Dünger arbeiten, da wir sonst keinen Ertrag hätten und die Pflanzen sich noch nicht über den Boden ausreichend ernähren können. Die Düngermenge liegt aber bei uns unter der Empfehlung. Nur so viel wie nötig.

Dieses Jahr haben wir 450m² Kartoffeln angebaut, welche sehr gut aussehen. Da wird es einen Lagerbestand für den Winter geben. Die Frühkartoffeln vergilben schon, d.h. die Ernte rückt in Sichtweite.  ;o)

Die Kürbisse wollen auch dieses Jahr nicht so richtig. Wir haben dort eine Menge holzigen Kompost ausgebracht, welcher nun den Stickstoff festhält und erst nächstes Jahr freigibt.

Unser Fokus liegt nun auf der Kompostherstellung und Gewinnung organischer Masse für den Kompost. Der Bodenaufbau ist einfach das A und O. Auf einer Versuchsfläche habe ich außerdem gemerkt, wie wertvoll das Mulchen ist. Das wollen wir nächstes Jahr auch mehr umsetzen, d.h. mit Gras-/Brennesselschnitt die Kulturen mulchen, wo es möglich ist. Es ist deutlich zu sehen, dass unser Boden nicht fruchtbar ist und der viele Regen auch nicht aufgenommen werden kann in den Gemüsebeeten. Der Boden verschlämmt und verkrustet leicht. Das ist kein schöner Anblick.

Bisheriger Vergleich der Niederschläge:

2022
2023
Monatmmmm
Januar4645
Februar42,539
März1369
April29,545
Mai225
Juni27,578
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